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Wenn der Sohn mit dem Papa...

29.07.02

...angeln geht, hat der Papa immer ein komisches Gefühl. So auch ich, denn heute sollte die seit dem Frühjahr versprochene Hochseeangelfahrt mit meinem Sohn Sven (8 Jahre) stattfinden.

Die Wetteraussichten waren absolut genial für die Aussfahrt mit einem Kiddie, denn bei Windstärken ab 4 Bft sollte man mit einem so jungen Petrijünger doch nicht rausfahren. Dazu sind Angelhaken einfach zu gefährlich und schließlich soll das einem Kind auch noch Spaß machen. Angesagt war Windstärke 2-3 Bft und Sonnenschein pur.

Dass Sohnemann vor Aufregung die ganze Nacht nicht schlafen konnte, brauch ich wohl weiter nicht zu erwähnen.

Es ging also morgens um 03.30 Uhr auf die Piste in Richtung Heiligenhafen, wo ich mich mit Jörg, auch Babydorsch genannt (für Mitglieder des Anglerboards ) auf der "MS Monika" verabredet hatte. Ein weiteres Mitglied dieser Communitie hatte leider verschlafen.

In Heiligenhafen angekommen, durften wir einen traumhaften Sonnenaufgang an Bord der Monika miterleben. Das Wasser war fast spiegelglatt und es herrschte noch eine herrliche Ruhe, die nur durch das Schimpfen einiger Möwen gestört wurde.

Sven schloß schnell Kontakt mit den "alten Hasen" und fing an zu fachsimpeln...

Die Zeit bis zur eigentlichen Ausfahrt verging dann wie im Fluge. Kaum aus dem Hafen raus, zeigte die Monika ihre "Power" und die anderen Kutter waren schnell eingeholt. Lediglich die Hai IV konnte noch mithalten.

Das Ziel der heutigen Fahrt sollte das westliche Fehmarn bis  in den Belt sein. Bei fast glatter See war das Ziel auch schnell erreicht. Jörg schaute noch etwas skeptisch, aber schnell fingen alle an konzentriert zu fischen. Das machte heute auch besonders Spaß, da nur max. 25 Personen an Bord waren und entsprechend Platz vorhanden war. Die ersten beiden Driften bei Wassertiefen um 12 Meter brachten leider keinen einzigen Fisch. Jens, der Kapitän fackelte auch nicht lange und suchte tieferes Wasser auf. Allerdings war das Angeln aber auch etwas beschwerlich, da die Drift fast Null war.

In tieferem Wasser kam dann auch langsam Leben auf den Kutter. Hier und dort wurden die ersten Dorsche gelandet. So hatte auch Sven seinen ersten Fischkontakt, den er mit einem : "Papa, Papa da ist was dran", quittierte. Nach anfänglichen "Technikschwierigkeiten" (Jens stand sehr hilfreich und geduldig zur Seite) hatte Sohnemann seinen ersten Dorsch nach oben gepumpt, der sogar das Gaff erforderte. Nur ich hatte keinen Fischkontakt...

Bei der nächsten Drift das gleiche Spiel. Überall kamen Dorsche, nur bei mir nicht. Und auch Sohnemann schrie wieder los:: "Papa, Papa da ist wieder was  dran..." Und ob da was dran war. Die Rute krümmte sich recht nett und Sohnemann hatte doch arg zu kämpfen...

 

Was zum Vorschein kam, erstaunte auch die alten Hasen. Sven hatte eine schöne Dublette, die vom Kaptain sicher gegafft wurde. Wer schon mal 2 gute Dorsche auf einmal dran hatte, weiß welch "Knochenarbeit" das  ist. Und erst recht für so einen kleinen Stepke. Dafür darf er sich auch stolz mit seinem Fang präsentieren.

Und ich? Natürlich noch nix und Sven fing schon an zu "lästern". Doch plötzlich hatte auch ich Fischkontakt. Ein Zwergendorsch hatte sich erhängt, der auch gleiche seine Freiheit widerbekam. Sven grinste etwas hämisch, als er Dorsch Nummer 4 an die Oberfläche beförderte...

Die alten Hasen allerdings staunten auch nicht schlecht, denn Sven hatte bereits ganz gut vorgelegt. Endlich sollte auch ich einen halbwegs brauchbaren Dorsch an die Oberfläche befördern. Aber Sven hatte auch schon wieder zugelangt, wenn auch diesmal einen kleinen, der auch seine Freiheit wieder bekam. Auch Jörg und seine Freundin hatten mittlerweile ganz gut gefangen. Irgendwie stand ich etwas ratlos da, denn die Montagen von Sven und mir waren gleich...

Die Fischkiste füllte sich zusehends, allerdings nicht durch mich...

Strategiewechsel, denn irgendwie wurmte es mich schon etwas, dass Sohnemann mich naß machte, wenn auch ich ihm das absolut gegönnt habe. Einen besseren Einstand kann man einem Kiddie doch gar nicht wünschen.

Also 40 Gramm ran und werfen, was  das Zeug hält....und blieben liegen...bei 20 Meter! Null Drift...

Nun klappte es auch bei mir, kurz vor Feierabend. Allerdings war der größte Dorsch von mir noch kleiner, als der Kleinste von Sohnemann. Das gibt einem doch zu denken.

Aber auch Sven langte wieder zu. Er schaffte noch eine zweite Dublette. Da blieb mir nichts andres übrig, als mich geschlagen zu geben...und diverse alte Hasen auch.

Am Ende hatten wir 10 Fische in der Kiste, die eine recht  anständige Größe auswiesen. Sven fertigte mich 6 zu 4 Fischen ab. Diverse Kleinfische wurden zurückgesetzt. Jörg nebst Anhang konnte mit 15 Fischen aufwarten.

Am Ende hatten ca. 25 Mann 113 gute Dorsche an Bord gezogen. Der größte Fisch brachte 4,1 kg auf die Waage.

Und nun darf ich leiden, denn ein glückliches Gesicht möchte ganz schnell wieder los...

Ich kann die Monika nur weiter empfehlen: Ein schnelles, sauberes Schiff, mit Super-Service und sogar Bier vom Fass...;-)

Auch Kiddies haben bei ruhigem Wetter viel Spaß, also ruhig Kind und Kegel geschnappt und rauf auf die Ostsee!

Petri Heil!

 

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