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Brandungsangeln im Fehmarnsund...

09.11.02

Einmal im Jahr veranstaltet der Ahrensburger Angelverein ein gemeinschaftliches Fischen an der Küste. Alles ganz ohne Zwang, Startgeld etc. Es soll lediglich ein gemütliches Beisammensein werden.

Dieser Tag war heute und irgendwie hatte ich gar keine so rechte Lust überhaupt vor die Tür zu gehen. Die Wolken trieben mit hohem Tempo übers  Himmelszelt und es  regnete Bindfäden. Also nicht gerade das Wetter, welches man sich zu einem gemütlichen Treffen erhofft. Und mit 4 Grad war es auch nicht gerade warm.

Aber wir Angler sind ja in vielerlei Hinsicht ein wenig ****...
Mein Angelgeschirr hatte ich schon einen Tag vorher aus der Garage gekramt und mußte feststellen, dass es offensichtlich ein idealer Wohnort für Spinnen sein mußte. Brandungsangeln fahr ich nämlich nur 1-2 mal im Jahr und am Ende diesen Tages war mir  erneut klar,  warum ich doch lieber ein Strandläufer bleibe.

Wir (9 Mann)  traffen uns  also um 13.00 Uhr, um gemeinsam den Weg an die Küste anzutreten. Die ganze Fahrt über kam der Scheibenwischer nicht zu Ruhe. Unser erstes Ziel sollte Dazendorf sein, doch bei kräftigem Wind aus Nord (5-6 Bft) hatte ich so meine argen Bedenken. Die sollten sich gleich in zweierlei Hinsicht erfüllen. Erstens, es war Samstag und somit die Gefahr groß, dass der Strand durch eine Veranstaltung blockiert ist. Und zweitens, bei der Windrichtung müßte eine derartige Dühnung herrschen, dass das Angeln "eigentlich" unmöglich sein sollte...

Wir beschlossen kurzerhand in den Fehmarnsund zu fahren, obwohl es eigentlich schon viel zu spät war, um einen Platz an der "Belitzwerft" zu bekommen. Wir hatten jedoch bei der Windrichtung keinerlei Alternative, zumal die meisten anderen Strände ebenfalls durch Veranstaltungen blockiert waren.

Und so kam es auch, die Plätze an der Belitzwerft waren bereits besetzt. Allerdings herrschte in den anschließenden Buhnen noch gähnende Leere. Nicht gerade die idealen Angelplätze (sehr weit sehr flach), aber am heutigen Tag doch noch ein annehmbares Plätzchen. Den Wind genau im Rücken, konnte man es sogar ohne dicke Jacken aushalten, zumal der Regen auch bedeutend weniger wurde.

Das Angelgerät wurde ausgepackt, der Haken beködert und voller Hoffnung auf einen guten Fang, ausgeworfen. Allerdings  hatte der SO-Wind, der in der vorherigen Nacht noch herrschte, das Wasser ganz schön aufgewühlt und ordentlich Kraut hinterlassen, mit dem wir allerdings nur anfänglich etwas zu kämpfen hatten.

Während die einen noch am Strand "rumtüdelten", sorgten die anderen sich um unser leibliches Wohl, denn nachdem der Regen aufgehört hatte, konnte sogar der Grill angeworfen werden.

Nachdem sich alles nun doch noch so positiv entwickelte, konnte man sich doch gemütlich niederlassen..

Doch die Ruhe sollte nicht sehr lange anhalten. War da nicht was an der Rute zu Gange? Da zippelte doch was. Doch plötzlich machte die Rute  eine ganz nette Verbeugung. Da hieß es  ran den Fisch...

 

Nach kurzem Drill stellte sich der erste Fisch des Tages ein. Ein schöner, 50er Dorsch. Das fing ja gut an, denn es war noch hell...

Apropos hell, der Himmel klarte immer mehr auf und wenig später kam sogar der Mond durch. Mit einer derartigen Wetterentwicklung hatten wir gar nicht gerechnet.

Mit einsetzender Dämmerung nahm auch das Beißverhalten der Fische zu. Allerdings waren es meist Dorsche, die eigentlich noch in den Kindergarten müßten. So auch bei mir.

Durch eine Diskussion über "Circle Hooks"  im "Anglerboard" neugierig geworden, habe ich mir auch welche zugelegt, um sie einmal auszutesten. Das Anködern der Wattwürmer war bei dieser Hakenform allerdings doch sehr gewöhnungsbedürftig. Doch erstaunlicherweise hatte ich bei dieser Hakenform keine Probleme die "halbstarken" Dorsche wieder ins Wasser zu setzen, denn im Gegensatz zu üblichen Butt- und Wurmhaken, wurde der Köder von den kleinen Gesellen nicht geschluckt, sondern der Haken saß immer ganz vorne. Lediglich die maßigen Fische brachten es fertig den Köder auch mal ganz zu schlucken, aber da war es ja auch nicht weiter schlimm...

Doch zurück zum Angelgeschehen: Neben vielen kleinen Dorschen verirrte sich auch der eine oder andere Plattfisch an den Haken.

Aber mittlerweile war der Grill angeheizt und unser "Grill-Hansi" war beschäftigt. Denn die Fische machten um seine Ruten irgendwie einen Bogen...

Zwischenzeitlich hatte das "große Beißen" aufgehört und man konnte selber zubeißen. Allerdings hatte das Fleisch wohl schon eine etwas trockene, ledrige Form angenommen. Anders ist dieses Bild nicht zu deuten...

Nebenbei versuchte ich noch mit der Spinnrute ein paar Fische zu überlisten, doch irgendwie wollte kein Fisch den Blinker nehmen. Das habe ich in der Dämmerung, bzw. Dunkelheit auch noch nicht erlebt.

Aber auch die Fische wurden wieder hungrig. So kam es auch vor, dass sogar Dubletten aus dem Wasser gezogen wurden. Auch die platten Freunde kamen wieder in Fahrt. Auch wenn es keine wahren Riesen sind, so freut man sich doch...

Leider wurden die Fische im Laufe der Zeit nicht größer, sondern eher kleiner. Außerdem war es mittlerweile 23.00 Uhr, sodass wir uns langsam wieder auf den Weg machten. Im Schnitt hatte jeder von uns 4-5 maßige Fische, wobei die Größe doch etwas zu wünschen übrig ließ. Die größten Fische brachten es auf gut 50 cm.

Eines muß ich jedoch immer wieder feststellen: Die Quantität beim Brandungsangeln ist zwar deutlich höher, jedoch bleibt die Qualität leider etwas auf der Strecke. Da lob ich mir doch das Spinnangeln an der Küste. Das war aber nun meine ganz persönliche Meinung.

Eines hat alles gemeinsam: Das Fischen an der Ostsee, egal ob Brandungs-, Spinn-, Fliegen-, oder Hochseeangeln, ist einfach herrlich.

Petri Heil!

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