21.03.01 |
Gestern
(20.März) war ein Tag, wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne
lachte vom wolkenlosen Himmel und es wehte kaum Wind. Außerdem
habe ich Urlaub und möchte diese Zeit auch am Wasser nutzen,
wenn auch es doch sehr kalt war. Ich startete, wenn auch sehr
kurzfristig eine Umfrage, wer von meinen Kollegen der SFG Meerforelle
noch Interesse hätte mitzukommen. Henning war sofort Feuer
und Flamme, wenn auch mit begründeter Skepsis, was das Wasser
betrifft. Die Temperaturen waren nämlich wieder deutlich rückläufig
auf maximal 3 Grad. Egal, wir verabredeten uns für
den 21.März. Frohen Mutes wachte ich dann heute morgen
auf, und die Sonnenstrahlen küssten mich. Genial , dachte ich.
Doch beim Blick auf das Thermometer entgleisten mir alle Gesichtszüge,
denn es waren -11 Grad...und das im Frühling <grins>.
Wenn da man nicht der Fisch ganz verschwunden ist, dachte ich
mir und die Windvorhersage machte mich auch nicht gerade sehr glücklich
4-5, abends zunehmend 6-7 aus Ost. Dabei sollte heute morgen noch
fast Windstille herrschen. Das waren ja rosige Aussichten.
Egal, losgefahren zum Treffpunkt und Henning eingesammelt. Wir waren
beide sehr skeptisch und wußten nicht ganz genau, wo wir hinfahren
sollten, denn nach BSH sollte der Wind und Richtung eigentlich ganz
anders sein... Wir entschieden uns zuerst am Weißenhäuser
Strand ein paar Würfe zu absolvieren. Dort angekommen merkten
wir, dass schon ein recht kräftiger Wind genau von der Seite
wehte. Ihr werdet es kaum glauben, aber es wurden ein paar kleine
Eisschollen angeschwemmt. Wir versuchten es trotzdem. Nach einer
halben Stunde, vom Wind zerschnitten, durch hohe Wellen etwas frustriert,
haben wir bei der trüben Brühe nicht nur den Durchblick,
sondern auch den Mut verloren und entschlossen uns nach Dazendorf zu fahren... |
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Die Steilküste
müßte eigentlich ziemlich windgeschützt liegen,
dachten wir uns. Allerdings kamen wir uns auf dem Weg dahin vor,
wie
in den Alpen im Hochwinter. Der Schneepflug hatte gerade die Strasse geräumt, bzw. war immer noch dabei... Absolut
rat- und sprachlos waren wir, als wir feststellten, dass es keinen
Weg mehr zum Parkplatz an der Steilküste gibt. Schneechaos total... Was nun tun? Wir entschlossen
uns es am flachen Teil von Dazendorf zu probieren. Gesagt, getan.
Wir fischten immer weiter nach rechts, bis zu der dort liegenden
Steilküste und der Wind drehte wieder genau rein... jedenfalls
zeitweilig.<grummel> Das Wasser war leicht gekräuselt
und es ging eine leichte Dühnung, ansonsten war das Wasser
aber sehr klar. Trotz extrem harter Bedingungen hatten wir es noch
nicht aufgegeben zu Angeln. Luft ca. 0-1 Grad Grad, das Wasser 3-4
Grad und ne extrem steife Brise. Doch unsere Geduld sollte
belohnt werden. Am späten Nachmittag erwischte ich auf einen
kleinen schwarzen Blinker einen schönen Fisch von 67 cm Länge.
Ich war immernoch am Ufer, da hatte auch Henning Erfolg...ein
noch schönerer Fisch von 69 cm Länge. Wir verstanden
die Welt nicht mehr, dass bei diesen widrigen Bedingungen solche Fische in Ufernähe sind. Glücklich
und frohen Mutes machten wir uns auch wenig später auf den
Heimweg, der wieder umrahmt war von hohen Schneebergen und Verwehungen,
wie in Norwegen im Hochwinter, begleitet von einem traumhaften Sonnenuntergang Dabei ist Frühling... |