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Traditionelles "Osterdorsch-Pilken"

26.03.2005

 Mitten inne Nacht riß mich ein unangenehmes Geräusch aus den schönsten Träumen. Es war Ostersamstag, der Tag, auf den sich Sohnemann schon eine Ewigkeit freute, denn an diesem Tag fand immer unser "traditionelles Osterdorsch-Angeln" statt.

Meine Ohren vernahmen ein weiteres sehr unangenhmes Geräusch. Die Regentropfen trommelten ein wahrhaft heftiges Lied auf unser Dachfenster. "Na klasse", dachte ich und schlurfte nach unten, um Junior ebenfalls aus den schönsten "Dorsch-Träumen" zu reißen.

Schnell waren wir angezogen und machten uns auf den Weg nach Heiligenhafen. Es regnete und regnete, tolle Aussichten. Allerdings wehte kein Lufthauch. Ob das wohl auch so an der Küste ist, fragten wir uns.

Im Hafen angekommen, staunten wir nicht schlecht. Absolut spiegelgalttes Wasser und nicht ein Lufthauch. Und...es war trocken! Flugs das Angelgeschirr auf die Monika gebracht und die anderen Leutchen begrüßt, mit denen wir an diesem Tag verabredet waren. Nun konnte es losgehen, denn Jens und Rainer, die Crew der Monika, waren auch schon an Board erschienen.

Allerdings senkte sich ganz still und leise ein ganz anderes Problem auf uns hinab. Nebel! Und das nicht gerade von der schlechten Sorte, so dass die Gefahr bestand, dass die geplante Fahrt vom Nebel verschluckt würde, da kaum Sicht war.

Rechtzeitig jedoch lichtete er sich ein wenig. Und wir fuhren los. Es war doch ein komisches Gefühl quasi in ein "Nichts" zu fahren. Schnell hatten wir die "Ostpreußen I" eingeholt.

Die heutige Fahrt sollte in die Hohwachter Bucht gehen. Das war doch sehr angenehm. 30 Minuten Anfahrt und ganz lange Angeln! Lediglich die "Tanja" und die "Alfred" hatten auch den Weg in die Hohwachter Bucht gefunden Der Rest fuhr offentsichtlich weiter raus...

 Was mich auch sehr erfreut hat, war die Ansage von Jens, dass wir doch bitte auf das neue Mindestmaß des Dorsches achten mögen und dieses auch unbedingt einhalten!

Tuuuut! Der erste Stopp und die Pilker glitten ins Wasser. Eine unheimliche Stille umgab uns, denn das gewohnte Schlagen der Wellen ans Schiff gab es an diesem Tage ja nicht.

Ganz unheimlich wurde es, als die "Tanja" plötzlich aus dem Nichts auftauchte und sich neben uns lag. Bleiern lag die Ostsee zwischen den Schiffen...man könnte meinen dort rüberzulaufen.

Es dauerte auch nicht lange, da waren einige Ruten auf der Monika und Tanja krum. Hurra, es ist Dorsch da! Doch leider nicht bei Sohnemann und mir. Dorsch um Dorsch kam an Bord, allerdings wirklich nur Durchschnittgröße. Und tatsächlich...das Mindestmaß wurde von allen eingehalten! Es lag nicht ein richtiger Zwerg in den Kisten! Plötzlich war bei Olli, einem Bekannten, die Rute ganz fürchtelich krumm. Hänger! Dumm gelaufen! Doch der Hänger konnte gelöst werden. Der erste "Müll" vom Meergrund kam nach oben. Schnur mit Pilk etc. Glück gehabt! Doch Olli steigerte sich später noch...

 

Mittlerweile hatten Sohnemann und ich auch unsere ersten Dorsche in der Kiste, wenn auch es an diesem Tag irgendwie nicht lief. Es war ohnehin ein schwieriges Angeln, da die Drift absolut Null war..20 Gr. gingen runter und waren fischbar...

Großes Staunen plötzlich auf der anderen Seite des Bootes, denn dort hatte Yogi, ein weiterer Bekannter, einen Seehasen gehakt. Doch dieses Tier konnte an der Oberfläche vom Haken geschüttelt werden.

Der Nebel wurde immer stärker und Sohnemann hatte plötzich einen Vogel...im wahrsten Sinne des Wortes..;-) Irgend so ein Flattermann meinte Juniors Kopf als Landeplattform nutzen zu müßen...

Mittlerweile war es Mittag geworden und etliche Dorsche fanden den Weg an Bord. Junior und ich hatten jeder zwei brauchbare Dorsche, für den heutigen Tag allerdings ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis.

Plötzlich stand Olli wieder da...wieder mit krummer Rute und wieder Hänger! Auch dieser Hänger konnte gelöst werden. Was er dort dann an die Oberfläche beförderte war doch erstaunlich. Normaler Weise fährt man doch auf die Ostsee, um Fische  zu angeln... und kommt mit manch Pilkerverlust wieder nach Hause. Doch es gibt Menschen, die fahren auf die Ostsee, um mit etlichen Pilkern und Beifängern mehr, nach Hause zu fahren...

Mittlerweile hatte der Wind leicht aufgefrischt und es fing ganz fürchtelich an zu regnen. Mancheiner ist ins Trockene geflüchtet, doch Sohnemann war einfach unerschütterlich.

Langsam neigte sich der Angeltag dem Ende und Sohnemann wurde "verdonnert" den "Fisch des Tages" zu wiegen, was offentsichtlich doch nicht ganz so einfach war...Immerhin war es ein schöner Dorsch von 3800 gr.

Ein schöner Angeltag ging zu Ende, von Nebel bis Regen war alles dabei und für Abwechlung in diverser Form, sowie diverse Lacher, war an diesem Tag auch gesorgt.

Wer sagt, dass die Anfahrten in Heiligenhafen in die Fischgründe immer so lange dauern, wurde an diesem Tag enttäuscht. Denn Jens hatte mit seiner "Monika" an diesem Tag mal wieder den richtigen Riecher. Es wurden immerhin mehr als 140 maßige Dorsche gefangen. Ein gutes Ergebnis, wie sich später zeigte, denn ein "Interview" von anderen Anglern mit anderen Kuttern, die den "weiten Weg" wählten, erbrachte ein sehr trauriges Ergebnis, denn die Fänge waren mehr, als bescheiden...

Also auch in Heiligenhafen sind anständige Fänge mit kurzen Anfahrtzeiten möglich, wenn man sich den "richtigen Kutter" aussucht...;-)

Ich weiß schon, warum ich mich auf der "Monika" so wohl fühle...

Petri Heil!

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