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"Tag der Meerforelle" am 23. und 24. März 2002

23.-24.03.02

Nun war es wieder so weit. In diesem Jahr fand der "Tag der Meerforelle" bereits zum neunten Mal statt. Die Veranstaltung wurde wie jedes Jahr von der Angelzeitschrift "Rute&Rolle", dem Gerätehersteller "Zebco" und dem "LSFV Schleswig Holstein" abgehalten.

Ich machte mich morgens auf den Weg in Richtung Fehmarn. Zuvor legte ich jedoch in Großenbrode einen Zwischenstopp ein, um Mario (marioschreiber - für Mitglieder des Angelboards) abzuholen, dessen Auto leider seinen Dienst quittierte.

Der Himmel zeigte sich bewölkt. Außerdem war es  mit 3 Grad nicht sonderlich warm. Viel mehr Sorgen machte uns jedoch die Windrichtung und Stärke. Der Wind blies mit 4-5 Bft aus Nord. Nicht gerade besonders gute Aussichten.

Wir kamen gegen 10.00 Uhr am Ort des Events an. Wie letztes Jahr auch, fand alles in der Scheune am" Wallnauer Hof"  statt. Dieses Jahr hatten sich hochkarätige Gäste aus Norwegen angesagt. Zum einen Fröder Semb - Weltmeister im Casting und Sven Kalmar, der wie kaum ein anderer mit der Fliegenrute umgehen kann.

Wir kamen gerade rechtzeitig, denn das Programm begann schon um 10.00 Uhr, damit jedermann auch die Möglichkeit hatte, sich die erstaunlichen Fähigkeiten vor Auge zu führen. Die Startkartenausgabe begann nämlich erst um 12.00 Uhr.

Nach Sven Kalmars Vorstellung durch Siegi Stümke erklärte Sven erst einmal sein Gerät. Es war schon erstaunlich, welche enorme Weiten mit normalen Fliegengeschirr, sei es mit Schnurarten wie DT, WF oder Schnüren mit Schusskopf möglich sind. Scheinbar schwerelos schoß die Schnur nach wenigen Leerzügen in der Luft ganz weit nach vorne und das  bei recht kräftigem Wind....einfach irre!

Nach seiner Vorführung konnte sich jeder  selbst am Fliegengeschirr versuchen. Und das alles unter fachkundlicher Anleitung.

Danach stellte Castingweltmeister Fröder Semb sein Können unter Beweis. Mit einer speziellen Castingrute traf er mit Unterschwung, seitlichem Wurf und Überkopf fast immer genau ins Schwarze. Auch durch kleine Spielchen, wie zum Beispiel "Mützenwurf", wusste er zu verblüffen. Was  er allerdings anschließend mit einer speziellen Casting-Fliegenrute anstellte, stellte alles andere in den Schatten. Neben dem Treffen von 20 Zielen in 49 Sekunden ließ er die (spezielle) Fliegenschnur fliegen. Erst nach knapp 100 Metern streckte sich die Schnur!

Diejenigen, die das alles nicht interessierte, konnten sich am Stand des " LSFV SH" diverse Informationen zu allgemeinen Themen oder spezielle Informationen zum Thema "Meerforelle" holen.

Mittlerweile war es auch 12.00 Uhr geworden und wir machten uns auf den Weg zur Startkartenausgabe. Diverse Petrijünger konnten es anscheinend nicht abwarten ans Wasser zu kommen, denn es gab ein ganz schönes Gedrängel....

Wie jedes Jahr gab es auch diesmal eine große Tombola, dessen Preise von der Firma Zebco gestiftet wurden. Allerdings hatten wir kein Glück. Wir erwischten lauter Nieten, haben aber dafür Geld für einen guten Zweck gestiftet. Der Erlös  kommt der Meerforellenaufzucht zu Gute.

Inzwischen hatten auch die Vorträge von Udo Schröter (Udo`s Angeltreff in Burg) und Kalle (Kalles Angelshop in Neustadt) begonnen. Für Teilnehmer der Veranstaltung, die Fehmarn und die Angelei auf Meerforellen nicht kannten, waren die Vorträge zwingend notwendig. Wer sein Equipment noch etwas auffrischen wollte, konnte dieses auch tun. Es gab die Möglichkeit noch ein paar Kleinigkeiten in einem "Mini-Lädchen" einzukaufen.

Faszinierend war es aber auch, den "Spezialisten" beim Fliegenbinden auf die Finger zu sehen. Es gab eigentlich kein Modell, welches nicht in "Nul- Komma-Nichts" fertig war.

Desweiteren konnte man sich bei René Kuhns über das Belly-Bootangeln informieren. Seine praktischen Tipps und Tricks am Wasser mussten leider ausfallen, denn bei dem Wind und der Brandung war die Benutzung unmöglich und extrem gefährlich. Wie bei allen Dingen geht die Sicherheit vor!

Nach all diesen Eindrücken waren wir aber auch langsam heiß, ans Wasser zu kommen. Wie schon geschrieben, waren die Bedingungen in Wallnau alles andere als günstig. Starker Wind, hohe Wellen und das kaffeebraune Wasser machten ein Angeln an der Westküste absolut unmöglich.

Wir beschlossen, nach Strukkamp an die Südküste zu fahren. Hier war das Wasser klar und nur leicht gekräuselt. Dadurch, dass es hier etwas flacher ist, bot sich das Angeln mit Sbirolinos an. Mario versuchte es anfangs mit der Fliege. Lange Zeit tat sich gar nichts und wir hörten nur von einem untermaßigen Fisch, der zurück gesetzt wurde und einer Forelle, die beim Drill ausgestiegen ist. Dirk, auch ein Mitglied der "SFG Meerforelle", schaute nach gewisser Zeit schon leicht frustriert drein, denn wir hatten bislang weder Kontakt noch Nachläufer.

 

Nachdem ich diverse Streamer und Garnelen durch hatte, kam mir wieder  ein früheres Vorhaben in den Sinn, malein wenig  mit Minitwistern zu experimentieren. Was am Forellensee geht, muss an der Küste doch auch gehen. Gesagt, getan. Starkdrähtiger VMC-Wurmhaken ran und Minitwister raufgeschoben. Durch den starkdrährigen Haken konnte ich mir einen Bleikopf sparen. Nach ein paar Würfen spannte sich plötzlich die Schnur und am anderen Ende spritze Wasser auf. Anschlag!

Wild sprang das Silber des Meeres  in den Fluten. Es war kein großer Fisch, aber ein verdammt giftiger, der keine Lust hatte so schnell aufzugeben. Das macht an der Matchrute mit 0,22er Schnur richtig Laune. Langsam aber sicher wurden die Fluchten langsamer und der Fisch war kescherreif. Das Messen am Strand brachte eine Länge von 46cm. Wahrlich kein Riese, aber immerhin....

Dieser Fisch erzeugte einen richtigen Motivationschub und meine Angelkollegen fingen auch gleich wieder an konzentrierter zu angeln. Womit? Mit Sbirolino...

Derweilen setzte langsam die "goldene Stunde" ein und alle waren weiterhin konzentriert, doch leider sollte am Abend kein Fisch mehr den Weg ans Ufer finden. Der schöne Sonnenuntergang war einfach faszinierend. Er hüllte die Landschaft in ein atemberaubendes Licht und das Glucksen der Wellen ließ ein Hauch von Romantik aufkommen. Nur das Starten und Landen der Schwäne unterbrach die Eintönigkeit des Meeresrauschen.

So langsam aber sicher wurde es doch kühl und wir beschlossen das Angeln für diesen Abend zu beenden. Desweiteren wollten wir am Stammtisch im "Wallnauer Hof" noch ein wenig mit anderen Petrijüngern und dem Team von "Rute& Rolle" quatschen. Außerdem musste mein Fisch noch "versorgt" werden. Auf der Messlatte brachte er bei einer exakten Länge von 45 cm genau 900 Gramm auf die Waage.  Für die Größe ein anständiger Fisch, wenn man bedenkt, dass einige längere Fisch leichter waren...

So verging dann der Abend bei guten Essen und Trinken wie im Fluge und es wurde Zeit, sich langsam in die Waagerechte zu begeben. Das war auch diesmal kein Problem, denn Mario hatte ein Quartier für mich bereit gestellt. Und bis Großenbrode ist es nicht weit... Mario, nochmals  Danke dafür!

Wir standen am nächsten Morgen um 04.30 Uhr auf, denn wir wollten zur Dämmerung am Wasser sein. Doch leider hatte Väterchen Frost noch einmal zugeschlagen und es dauerte etwas bis die Scheiben des Autos vom Eis befreit waren. Danach konnte es endlich losgehen.

Wir wollten es heute Morgen erneut in Wallnau versuchen. Die klare, kalte Luft bescherte uns ein ganz schöne Gänsehaut. Das  Wasser war im Gegensatz zum Vortag klar. Allerdings herrschte doch noch eine ganz schöne Brandung und der kalte Wind schnitt ziemlich im Gesicht. Nach einer Stunde hatten wir nicht nur das Gefühl in den Händen, sondern auch irgendwie die Lust an diesem Strandabschnitt weiter zu angeln verloren und wechselten erneut nach Strukkamp. Den ganzen Morgen tat sich nichts. Darunter litt auch die Konzentration, so dass ich den einzigen Biss auf Seeringler im wahrsten Sinne verschlafen habe. So ein Mist....

Gegen 10.30 Uhr packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zurück zum "Wallnauer Hof". Wir haben die Winddrehung auf östliche Richtung nicht richtig mit bekommen und so war es auch nicht weiter verwunderlich, dass an diesem Morgen noch 10 Fische zur Waage gebracht wurden, von denen sehr viele von der Westküste kamen. Die Fische wurden unter den Argusaugen von Kalle millimetergenau vermessen und anschließend absolut genau gewogen.

Langsam stieg die Spannung auf die Ergebnisse. Am neunten "Tag der Meerforelle" wurden insgesamt 19 Meerforellen gefangen. Allerdings nur ein einziger Dorsch...das gibt einem doch zu denken.

Der größte Fisch war eine Meerforelle von 67 cm, gefangen in Staberhuk und die kleinste Maßige war ...meine! Ich konnte mich über eine neue Zebco-Rute freuen.

Desweiteren wurden auch die Teilnehmer mit der weitesten Anreise mit einem kleinen Präsent belohnt. 950 und 980 km sind schließlich kein Pappenstiel!

Im nächsten Jahr hat der "Tag der Meerforelle" 10jährigen Geburtstag und man darf gespannt sein, was dem Team von "Rute&Rolle" einfällt, um diesen Tag zünftig zu feiern.

Viele stört es vielleicht, dass es eine "Massenveranstaltung" ist. Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, dass man einmal im Jahr so etwas mitmachen kann. Es macht nämlich Spaß Meinungen auszutauschen oder einfach nur zu klönen. Außerdem gibt es bestimmt zu einigen Dingen den "Aha-Effekt."

Ich werde im nächsten Jahr auf jedenfall wieder dabei sein. Man kann auch nicht über die Organisation klagen. Kompliment an das gesamte Team!

Petri Heil!

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